Veranstaltungen 2006

24. März 2006: Jahreshauptversammlung mit Vortrag.

Im Anschluss an die Hauptversammlung zeigte der Sieger des Fotowettbewerbs „Surberg im JahreskreisGerhard Friedrich aus Traunstein in seinen Lichtbildervortrag „Vom Chiemgau zu den Rocky Mountains“ Landschaften, Lichtstimmungen und Begegnung mit der Natur. Auf Streifzügen rund um Traunstein und auf Reisen in ferne Länder entdeckte Friedrich viele reizvolle Motive und hielt sie mit seiner Kamera fest. Die Höhepunkte seiner ergiebigen Streifzüge und seiner drei Reisen nach Nordamerika hatte er in diesem eindrucksvollen Diavortrag in Überblendtechnik verarbeitet.

28. April 2006: Vortrag im Pfarrheim in Surberg.

In Zusammenarbeit mit dem Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V. organisierte der Heimatkundliche Verein Surberg einen Abend mit Rupert Rigam, dem besten und bekanntesten Orff-Interpreten der Gegenwart. Mit seiner gewaltigen Gestik, Mimik und Sprache brachte er uns das bekannte Literaturstück „Die Bernauerin“ zu Gehör und zu Gesicht. Die Bernauerin war eine Baderstochter aus Augsburg, die der Baiernherzog Albrecht gegen den Willen seines Vaters zur Frau genommen hatte und die in Straubing in die Donau geworfen wurde und umkam. Sepp Hornsteiner, ein Meister auf der Laute, begleitete die Szenen mit viel Einfühlungsvermögen.

10. Juni 2006: Geologische Wanderung am Haunsberg.

Eine Wanderung in die geologische Urgeschichte unserer Heimat unternahmen wir am Samstag, dem 10. Juni. Hannes Peschl aus Laufen, der sich nicht nur als meisterhafter Naturfotograf, sondern auch als Hobbygeologe bekannt ist, leitete die Führung durch den Geologischen Lehrpfad am Haunsberg. Das Gestein des Haunsbergs bei Oberndorf besteht zum großen Teil aus Meeresablagerungen, die vor 50 – 100 Millionen Jahren weit im Süden entstanden sind und im Verlauf der Urzeit in unsere Gegend verlagert wurden.
Aufgrund unserer Zeitungswerbung fanden sich mehr auswärtige als Surberger Teilnehmer ein. Es waren über 50 Leute, darunter viele interessierte Kinder. Hannes Peschl verstand es, kurzweilig viel Wissenswertes über die paläontologische Vergangenheit unserer Heimat zu vermitteln. Er führte uns zu einer Austernbank, wo die meisten Teilnehmer ihre eigenen Funde machen konnten. Am Ende der 3-stündigen Wanderung hatte er für jeden Teilnehmer noch einen Quiz-Gewinn in Form einer Versteinerung bereit. Eine gemütliche Einkehr im Garten des Gasthaus am Schlößl brachte diesen interessanten Ausflug zum Abschluss.

15. August 2006: Traditionelle Andacht zu Mariä Himmelfahrt an der Schneiderkapelle.
Die Gestaltung der Andacht und der Kräuterweihe übernahm Pfarrer Hubert Hintermaier. Musikalisch umrahmte Andi Spohn die Feier. Die Kräuterbüschl hatten Maria Hollinger und Frau Horn gebunden.

24. August 2006: Ferienprogramm.

26 begeisterte Kinder beteiligten sich an der von uns organisierten Piratenfahrt auf dem Chiemsee im Rahmen des Surberger Ferienprogramms. Mit einem Piratenboot fuhren die geschminkten Kinder von Stock aus auf die Herreninsel, wo es anhand einer echten Schatzkarte einen vom Kapitän versteckten, wertvollen Schatz zu suchen galt. Natürlich wurde dieser auch gefunden und unter den kleinen Piraten redlich aufgeteilt.

21. Oktober 2006: Grenzbegehung.

Jahrhunderte lang ist durch die heutige Gemeinde Surberg die Grenze zwischen dem Herzogtum Bayern und dem Fürsterzbistum Salzburg gelaufen. Die gleiche Grenze trennte in späterer Zeit die Landkreise Laufen und Traunstein und in unserem Bereich die Gemeinden Surberg und Kapell. Auch kulturell stellt sie eine Trennlinie dar zwischen dem Chiemgau und dem Rupertiwinkel, wenngleich dies bei uns wegen der gemeinsamen Pfarreizugehörigkeit und derselben Schule für Surberg und Kapell nicht ausgeprägt erkennbar ist.
Den genauen Verlauf dieser alten Grenze innerhalb unserer Gemeinde erkundeten wir im Rahmen einer Grenzbegehung. Die Wanderung begann am Grenzdreieck in Wüstenreit und führte über Lauter, Buchmühle und Hub, Diepoltstatt bis nach Knappenfeld. 10 Personen hatten sich an dieser Wanderung beteiligt.

28. Oktober 2006: 20 Jahre Heimatkundlicher Verein Surberg.

Eine erfreulich große Anzahl von Besuchern feierte mit uns das 20-jähriges Bestehen des Hei­matkundlichen Vereins Surberg. Den Festgottesdienst, zu dem auch die Ortsvereine mit ihren Fahnen erschienen waren, zelebrierte unser Ehrenmitglied Pfarrer Karl Stadler, zusammen mit Pfarrer Hubert Hintermaier und Pfarrer Franz Hohnheiser. Pfarrer Stadler ging in seiner Predigt auf die Bedeutung der Heimat für den Menschen ein und wies darauf hin, dass die wahre Heimat bei Gott liege. In der herbstlich-festlich geschmückten Surtalhalle dankte Vorstand Herbert Klein in seinem Grußwort allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten und stellte in groben Zügen die Vereinstätigkeit dar.
Bürgermeister Josef Wimmer hob die Arbeit des Vereins heraus, der meist im Verborgenen wirke, jedoch viel Wertvolles für die Gemeinde leiste. Das Heimatbuch diene ihm immer wieder als Informationsquelle zu den verschiedensten Anlässen. Die vom Verein an vielen Stellen angebrachten historischen Ortstafeln bewahrten jene alten Ortsnamen, die heute nicht mehr bestehen. Die Aufgabe des Vereins bestehe darin, nicht nur die Heimat – wie der Name schon sagt – zu erkunden, sondern auch Dinge, Erzähltes und Bräuche zu erhalten.
Pfarrer Stadler rief alle dazu auf, die alten, oft sehr viel aussagenden Ausdrücke wieder zu gebrauchen. Wörter, Namen und Tätigkeiten, die heutzutage nicht mehr verwendet werden (oder verwendet werden können), sollten aufgeschrieben und somit den Nachkommen erhalten werden.
Schriftführer Georg Wimmer dankte dem Vorsitzenden Herbert Klein, dem damaligen Schriftführer und heutigen zweiten Vorstand Josef Maier, sowie Schatzmeister Josef Wendlinger für ihr jahrzehntelanges, unermüdliches Engagement. Alle drei wurden bei der Gründungsversammlung in die Vorstandschaft gewählt und sind seither für den Verein in dauerhaftem Einsatz. Wimmer überreichte jedem ein Buchgeschenk. Mit einem Blumenstrauß bedankte er sich auch bei ihren Frauen, denn ohne deren Rückhalt und Unterstützung wäre diese intensive Arbeit für den Verein schlicht undenkbar.
Manfred Schallinger erzählte von der Entstehungsgeschichte des Vereins. Er selbst war schließlich der Initiator der Vereinsgründung, angetrieben von den Ideen der Herren Karl Stadler, Georg Wimmer und Willi Mattes. Willi Mattes war seinerzeit Ortsheimatpfleger. Mit einem Lichtbildervortrag zur Geschichte der 500 Jahre alten Glocke weckte er damals das Geschichtsbewusstsein vieler Surberger. Und in einer ausführlichen Trilogie ließ er diese Geschichte von der alten Glocke am Jubiläumsabend noch einmal aufleben, vorgetragen in seiner bekannt humorigen Art und unterstützt von der Lauterer Tanzlmusi.
Die ehemalige Lauterer Tanzlmusi übernahm die musikalische Unterhaltung. Nach langjähriger Pause fanden sich die Musikanten für diesen Abend nochmals zusammen; aus ihrer Mitte wurde schließlich die Idee zum Surberger Heimatbuch in Rollen gebracht.
Der Jubiläumsabend stand unter dem Motto „Woaßt as no…?“ und Bürgermeister Sepp Wimmer, der zusammen mit seinem Stellvertreter Manfred Schallinger souverän durch das Programm führte, übergab nun das Saalmikrofon an Reinhold Hartlmaier. Der ehemalige Schulleiter erzählte temperamentvoll von seinen Anfangsjahren als blutjunger Lehrer in Surberg, von den damit verbundenen Leiden und vom Umzug der Schule vom Sur-Berg ins Sur-Tal. Nicht wenige seiner „alten“ Schüler waren unter den Zuhörern und es entwickelte sich schnell ein lustiger Anekdoten-Austausch. Natürlich konnte dazu auch Lehrerkollege Willi Mattes einiges beitragen.
Weitere interessante Geschichten kamen aus dem Publikum, genannt seien nur Georg Mitterer, Anna Mayer und Bernadette Wimmer. Georg Wimmer zeigte noch einige Dias mit Surberger Ansichten auf alten Postkarten, bevor zu vorgerückter Stunde dieser gelungene Heimat-Abend zu Ende ging.
Auf Schautafeln zeigten wir einen kleinen Teil der Fotos, die wir schon 1986 während der Pfarr­ausstellung ausgestellt hatten. Die alten Bilder und Urkunden stießen auch jetzt wieder auf großes Interesse. Während des Jubiläumsabends führten wir auch eine Aktion für Mitgliederwerbung durch, worauf wir einen Zuwachs von 9 Mitgliedern verzeichnen konnten. Unter den Neumitgliedern verlosten wir 3 Heimatkalender.
Besonders hervorzuheben ist der tatkräftige Einsatz von Bürgermeister Sepp Wimmer für diesen Jubiläumsabend. Er ermutigte uns zu dem Veranstaltungsort Surtalhalle, war immer wieder bei den Vorbereitungssitzungen dabei und übernahm selber einen beträchtlichen Teil der Organisation, sowie die gelungene Moderation.

Neue Vereinsschriften:

Rechtzeitig zum Jubiläumsabend erschienen unsere neuen Vereinsschriften. Das Sonderheft der „Surberger Heimatblätter“ 20 Jahre Heimatkundlicher Verein Surberg war für unsere Mitglieder wieder kostenlos. Es war höchste Zeit, die Entstehungsgeschichte unseres Verein zu rekonstruieren; mit den Themen Vorgeschichte, Vereinsgeschichte, Heimatbuch, Veranstaltungen und Joseph Ratzinger haben wir die wichtigsten Punkte unseres Vereinslebens dokumentiert.
Für den neuen Surberger Heimatkalender nahmen wir 10,- Euro. Leider konnten nicht genügend Exemplare verkauft werden um die Herstellungskosten zu decken.

GW.

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