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Nachruf auf unser Ehrenmitglied Pfarrer Karl Stadler

Am 19. Mai 2011 wurde Pfarrer Karl Stadler in Schönbrunn bei Dachau zu Grabe getragen. Ihm verdankt der Heimatkundliche Verein Surberg sehr viel; auf seine Initiativen geht auch die Vereinsgründung am 4. April 1986 zurück.

Karl Stadler wurde am 19. September 1922 in Issing bei Landsberg geboren und am 29.Juni 1951 in Freising zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplanstellen in München wurde Stadler im Jahr 1962 zum Pfarrer in Surberg bestellt. Hier wirkte er 30 Jahre. 19 Jahre waren ihm dann noch vergönnt, die er als Ruhestandspriester in Schönbrunn verbrachte.

Lange vor dem Erwachen unseres geschichtlichen Interesses hatte Pfarrer Stadler sich schon in die Archive vertieft und zum 500-jährigen Jubiläum der älte­sten Surberger Glocke einen kleinen Kirchenführer her­ausgegeben, der auch eine kleine Pfarrgeschichte enthielt. Als dieses Thema vermehrt Anklang fand, wurde Pfarrer Stadler zum spiritus rector dieser zunächst kleinen Bewegung. Die Idee, eine Ortschronik zu schreiben, entwickelte sich in Gesprächen, Beratungen und Sitzungen schließlich zum Wunsch nach einem Heimatbuch. Die Verwirklichung eines Projekts in dieser Größe verlangte schnell nach einem eigenen Verein, da weder Pfarrei, noch Gemeinde, erst recht nicht Einzelpersonen die – auch finanziellen – Aufgaben schultern konnten. So kam es auf einer Informationsveranstaltung am 4. April 1986 zur Gründung des Heimatkundlichen Vereins. Pfarrer Stadlers Begeisterung an den geschichtlichen Wurzeln seiner Pfarrei sprang schnell auf die Teil­nehmer über - und so fanden sich 39 Gründungsmitglieder zusammen.

In der Entstehungsphase des Heimatbuches stand er dem jungen Verein mit seinem reichen Wissen, vielen Anregungen und als weitertreibende Kraft stets hilfreich zur Seite. Zum Festgottesdienst der 1200-Jahrfeier zauberte er als besondere Überraschung als Hauptzele­branten den heutigen Heiligen Vater, Papst Benedikt XVI, seinen Kurskollegen, aus dem Hut.

Pfarrer Stadler wurde zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Zu seinem Abschied aus Surberg wünschte ihm der Vorsitzende Herbert Klein eine bleibende Sehnsucht nach Surberg. Und die ist ihm erhalten geblieben. Er ließ es sich nicht nehmen, keine Strapazen waren ihm zu groß, nach Surberg zu kommen, wenn der Verein ihn zu einem Jubiläum eingeladen hatte. Auch beim 20-jährigen Jubiläum, das der Verein in der Surtalhalle groß feiern durfte, sprühte er vor Eifer und sah so viele Aufgaben vor dem Verein liegen. Bis in sein letztes Jahr hinein war ihm Surberg viele Sorgen wert. Noch am 10. Februar erinnerte er uns daran, dass heuer neben dem 200-jährigen Pfarreijubiläum auch an „520 Jahre eigener Seelsorger in Surberg“ zu denken sei. Unserer Einladung zu diesem Jubiläum konnte er allerdings nicht mehr folgen: „meine Gesundheit macht mir einen Strich durch die Rechnung, sie geht nicht auf, wenngleich ich gerne anwesend gewesen wäre. Das „Alter“ macht sich bemerkbar, man kann es nicht überspielen, auch wenn man es gerne möchte“, wie er uns noch am 19. April schrieb. Und am 15. Mai erhielten wir die traurige Nachricht von seinem Tod. 
In tiefer Dankbarkeit wollen wir ihm gerne den Wunsch erfüllen, den er auf seinem Sterbebild geäußert hat: „Betet für mich armen Sünder und empfehlt meine Seele der Barmherzigkeit Gottes.“ S.W.