Veranstaltungen im Jahr 2023 

12. März 2023: Ratschkaffä „Die Gemeindegebietsreform 1972“

Nach einer längeren Pause veranstaltete der Heimatkundliche Verein Surberg wieder ein „Ratschkaffä“ im Wirtshaus Lauter. Das Thema in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen war die Gemeindegebietsreform von 1972. Nach einer Einführung des Vorsitzenden Manfred Schallinger meldeten sich einige kundige Zeitzeugen zu Wort. So auch die ehemaligen Surberger Gemeinderäte Josef Lackner und Josef Haberlander. Sie ließen diese aus kommunalpolitischer Sicht sicher bewegte Zeit wieder lebendig werden. Die Debatten um die drohende Eingemeindung zur Stadt Traunstein wurden nach ihren Worten seinerzeit teilweise recht hitzig geführt. Auch aus mitgeführten Originaldokumenten wurde zitiert.

Franz Schallinger erinnerte auch an die Teilnahme des Sportvereins am Traunsteiner Faschingszug 1972. Hier trat man aus heutiger Sicht recht forsch als „Surberger Freiheitskämpfer“ zu diesem Thema mit Wagen und Fußtruppe auf.

Nach vielen weiteren Redebeiträgen endete schließlich diese gut gelungene Nachmittags-Veranstaltung. HSch

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14. April 2023: Mitgliederversammlung

Kurz und knapp waren die Rechenschaftsberichte in der Jahreshauptversammlung des Heimatkundlichen Vereins Surberg im Pfarrsaal. Wegen Corona war die Zusammenkunft der Mitglieder 2022 erst im Herbst gewesen. Mit der Jahreshauptversammlung 2023 nun im Frühjahr geht der Heimatkundliche Verein wieder in den gewohnten Rhythmus.

In seinem Rückblick auf das vergangene Halbjahr berichtete Vorsitzender Manfred Schallinger von der Grenzwanderung im Oktober nach Trenkmoos und Selberting und vom „Raschkaffä“, bei dem es mit kundigen Zeitzeugen um die Gebietsreform von 1972 ging. Den Bericht des Vorsitzenden ergänzte Schriftführer Hans Schießl mit einigen Anmerkungen.

Heuer ist noch ein neues Heimatblatt geplant. Als Themen sind das Hofmann-Anwesen und der Bahnhof Lauter vorgesehen. Von Meinrad Schroll habe der Heimatkundliche Verein die Zusage erhalten, dass er die Haus- und Hofgeschichten in der zweiten Jahreshälfte abschließen werde, sagte Schallinger. Die Fassung werde archiviert, eine Fortschreibung sei vorgesehen. In seinem Ausblick auf das laufende Vereinsjahr berichtete der Vorsitzende von einer Radtour nach Vachendorf und Bernhaupten mit Besichtigung der Kirchen am 25. Juni, von der Maiandacht an der Schneider-Kapelle am 15. August und von einer weiteren Grenzwanderung im Oktober.

Ferner nimmt der Heimatkundliche Verein in den Sommerferien am Ferienprogramm der Gemeinde Surberg teil. Geplant ist ein Ausflug mit den Kindern zur Burg Tittmoning.

Schallinger berichtete über das Treffen der Ortsheimatpfleger in Chieming mit Besichtigung eines Richard-Wagner-Denkmals im alten Schloss. Wagner sei künstlerisch ein Genie, aber menschlich umstritten gewesen. Er sei der Lieblingskomponist von König Ludwig II. gewesen. Wegen seines Antisemitismus sei Wagner während der NS-Zeit Staatskult gewesen.

Wagner wurde 1813 in Leipzig geboren. Die Stadt Leipzig hatte 1932 eine Ausschreibung für ein Denkmal gemacht. Mit Emil Hipp beauftragte sie einen Bildhauer, der dem Nationalsozialismus als Neoklassizist nahe stand und sich nahtlos in das System integrierte. Der Grundstein für das Richard-Wagner-Nationaldenkmal legte am 6. März 1934 Adolf Hitler in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler. Bis 1944 stellte Emil Hipp die meisten Teile des Denkmals in Kiefersfelden aus Untersberger Marmor fertig. An eine Aufstellung war aber nach 1945 nicht mehr zu denken, die Teile wurden wahllos verstreut, niemand interessierte sich mehr dafür. Drei Stücke des Reliefs sind in Chieming gelandet. Die Ausführungen des Vorsitzenden ergänzte Schorsch Wimmer mit einigen Anmerkungen über Wagners musikalisches Werk.

Mit einem kleinen Überschuss von 355 Euro schloss die Vereinskasse ab. Über die einzelnen Details zu den Einnahmen und Ausgaben informierte Schatzmeisterin Maria Hollinger.

Eine tolle Vereinsarbeit bescheinigte Bürgermeister Michael Wimmer der Vorstandschaft und den Mitgliedern. Als Beispiele nannte er die Grenzwanderungen und die Teilnahme am Ferienprogramm. Ohne die Vereine laufe in einer Gemeinde nichts, betonte der Bürgermeister. Dem Vorsitzenden Schallinger übergab Wimmer für das Vereinsarchiv das Buch »Die Erinnerung bleibt - Papst Benedikt XVI. und seine Bayern«, geschrieben vom Rosenheimer Gebirgsschützen Günter Reichelt, sowie ein Sterbebild von Papst Benedikt aus Rom.

Eine Lesung über das Thema »Pater Bernhard vom Wonneberg – Wie aus einem armen Handwerker der Prior des Klosters Scheyern wurde« hielt Bernhard Straßer. Pater Bernhard war der Cousin von Bernhard Straßers Großmutter gewesen. Bjr

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25. Juni 2023: Radl-Ausflug nach Vachendorf

Bei idealem Radl-Wetter führte unser diesjähriger Ausflug nach Vachendorf. Vom Surtal nach Traunstein, weiter der Traun entgegen bis Traundorf und über einige Feldstraßen erreichten wir schon zeitig Alferting. Dort erwartete uns bereits der Vachendorfer Kirchenpfleger Franz Haberlander. Nochmals kurz aber steil gings dann hinauf zum Kirchlein St. Georg am Berg. Franz Haberlander erzählte von dessen Entstehungsgeschichte, die sich bis ins 11. Jahrhundert zurück verfolgen lässt. St. Georg war in der Barockzeit eine der reichsten Wallfahrtskirchen im südostbayerischen Raum.

Nachdem wir das Kirchlein beschtiigt und den ausführlichen Erklärungen gelauscht hatten, schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel und fuhren hinunter nach Vachendorf. Franz Haberlander erwies sich als sehr kundiger Erzähler. Er berichtete erst über die besondere Bauweise des Gotteshauses mit dem hohen Turm, dessen Grundriss vom Rechteck auf halber Höhe ins Achteck übergeht. Ausführlich erklärte er auch die Innenausstattung der Pfarrkirche, die Mariä Himmelfahrt geweiht ist. Neben den vielen Gemälden und Heiligenfiguren berichtete er auch von der zweimanualigen Orgel. 27 Register, die über eine Setzeranlage gesteuert werden können, lassen insgesamt 1644 Pfeifen erklingen.

Weiter ging es per Radl dann in den Weiler Einharting zu dem schmucken St. Margaretha-Kirchlein. Nach dessen Besichtigung folgte rechtzeitig zu Mittag der wohlverdiente "Einkehrschwung" ins Gasthaus Schusterwirt, bevor wir uns frisch gestärkt wieder in den Sattel setzten und über Bernhaupten und Siegsdorf der Heimat zustrebten. GW

Vachendorf, Radltour 2023

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15. August 2023: Andacht 

Die ursprünglich in der Schneiderkapelle geplante traditionelle Marienandacht des Heimatkundlichen Vereins zu Mariä Himmelfahrt fand wetterbedingt in der Pfarrkirche Surberg statt. Die Andacht stand vordergründig im Gedenken dem vor Kurzen verstorbenen Ehrenmitglied Sepp Wendlinger. Vereinsvorstand Manfred Schallinger würdigte eingangs das große Engagement von Sepp Wendlinger für die, quasi „seine“, Schneiderkapelle. Ihm ist es zu verdanken, dass diese Kapelle ein solches Juwel geworden ist. Diakon Edgar Brunner wusste mit berührenden und ausgesuchten Texten die Andacht ergreifend zu gestalten. Für die beeindruckend musikalische Gestaltung zeichneten die „Harfendirndln Schützinger + Klauser“ sowie das „Familienduo Zillner“ verantwortlich. Abschließend segnete Diakon Edgar Brunner die vielen mitgebrachten Kräuterbüscherl und betete gemeinsam mit den Gläubigen den Wettersegen. MZ

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17. August 2023: Ferienprogramm Tittmoning

Im Rahmen des Surberger Ferienprogramms organisierte der Heimatkundliche Verein einen Ausflug zur Tittmoninger Burg. 17 Kinder, und damit die maximal mögliche Anzahl, fuhren mit zwei gemeindlichen Schulbussen und einem Privat-Pkw in die Salzach-Stadt. „Auf geheimnisvollen Spuren“, so das Thema des Tages, machten sie sich dort auf eine Reise zurück ins Mittelalter.

Auf einer geographisch günstigen Anhöhe, direkt am Ponlachgraben, thront über der Stadt die mittelalterliche Burg. Ihre strategische Lage auf dem Geländesporn und ein tiefer Halsgraben erschwerten eine Eroberung. Zusätzlich waren früher beide Burgtore nur über Zugbrücken passierbar.

Die Burgführerin erläuterte den Kindern den geschichtlichen Hintergrund. 1234 ist die Errichtung der Grenzburg gegen das bayerische Burghausen durch den Salzburger Erzbischof Eberhard II. urkundlich belegt. Ein erzbischöflicher Pfleger verwaltete die Burg. Als Folge der Napoleonischen Kriege endete nach rund 1000-jährigem Bestehen die Zugehörigkeit nach Salzburg: erstmals 1810, dann endgültig 1816 kam Tittmoning zu Bayern.

Nach dieser interessanten Führung schloss sich eine Besichtigung des Burgmuseums und einen Gang durch die Wehranlagen an. Abschließend durften die Kinder noch das Burggespenst „Hieronymus“ basteln. Der Besuch einer Eisdiele rundete den Ausflug ab, bevor es wieder zurück nach Surberg ging. MSch

    

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17. September 2023: Stadtbesichtigung Mühldorf

Auf Einladung des Kreisheimatpflegers Meinrad Schroll zur Stadtbesichtigung organisierte der Heimatkundliche Verein Surberg einen Ausflug nach Mühldorf. 13 Mitglieder machten sich mit Privatfahrzeugen auf den Weg, der uns zunächst zum Gasthaus Ehringer Hof in Polling zum Mittagessen führte. Nach dem wir uns gestärkt hatten, ging es die letzten Kilometer weiter zum Stadtwall in Mühldorf, wo uns schon Meinrad Schroll erwartete.

Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der Stadt, in der er insbesondere darauf hinwies, dass Mühldorf lange Zeit salzburgerisch war, machten wir uns auf den Weg zur Stadtführung. Zunächst zeigte er uns die Reste der einst mächtigen Stadtmauer, welche früher die gesamte Stadt umfasste und auch so manchem Angriff standhielt. Ausführlich erläuterte er auch die einzelnen Stadttore, die teilweise in geänderter Form noch heute erhalten sind. Weiter ging es über die Spitalvorstadt zum Pfarrhof St. Nikolaus und zur Pfarrkirche, die ebenfalls dem heiligen Nikolaus gewidmet ist. Interessant sind hier unter anderem die umfangreichen Deckengemälde, die einmalig in der Welt das gesamte Leben des Heiligen wiedergeben. Der Weg führte uns weiter zu den Getreidekästen (Haberkasten und Kornkasten), die nun hauptsächlich kulturellen Zwecken dienen.

Zwischendurch stärkten wir uns bei einer Einkehr am Stadtplatz mit Kaffee, Kuchen und Eis. Leider konnten wir den Stadtplatz nicht ausführlich besichtigen, da dieser durch eine Wahlkampfveranstaltung mit Gegendemonstration belegt war. So war bedauerlicherweise auch eine Besichtigung der Frauenkirche nicht möglich. Wir konnten aber über den Weg „Auf der Wies“ und der Luitpoldallee zur Katharinenvorstadt mit der Katharinenkirche wandern, wo uns Meinrad Schroll ausführlich deren Geschichte erläuterte. Durch den Nagelschmiedturm ging es weiter über die Weißgerberstraße zur Bräugasse, wo unsere interessante Stadtführung nach drei Stunden endete. MSch

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3. Oktober 2023: Surberg verein(t)

Auch der Heimatkundliche Verein beteiligte sich an der Gemeinde-Veranstaltung „Surberg verein(t)“ mit einem eigenen Stand im Schulhaus in Surtal. Neben heimatkundlichen Büchern und den Surberger Heimatblättern boten wir auch jeweils ein Rätsel für Kinder und Erwachsene an. Dabei musste in Form eines Kreuzworträtsels ein Lösungswort gefunden werden. Für jedes gelöste Rätsel bekamen die Kinder ein kleines Geschenk. Unser Stand wurde sehr rege besucht und über 100 Kindern gelang es, das Lösungswort zu enträtseln. MSch

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21. Oktober 2023: Erkundung der Gemeindegrenze zu Wonneberg

Bei wunderbarem Herbstwetter fanden sich 20 Interessierte ein, um den Grenzverlauf zur Gemeinde Wonneberg zwischen Wüstenreit und Fuchsreut zu erkunden. Georg Wimmer hatte mit Stephan Eglseer aus Egerdach vorab den Grenzverlauf ausgekundschaftet und die Exkursion vorbereitet. Die Führung übernahm dann Stephan Eglseer, der hier die Jagd im westlichen Teil des Waldgebiets ausübt und daher die örtlichen Gegebenheiten bestens kennt.

Ausgangspunkt unserer Wanderung war bei Wüstenreit, am Waldrand auf der Straße von Lauter nach Voitswinkl. Die Wegstrecke betrugt etwa 6 km, sie führte zuerst weglos durch den Wald und dann auf schmalen Pfaden und Wildwechseln durch das Moor, vorbei beim Entenweiher und beim Eisstockweiher bis zur Gemeindeverbindungsstraße Lauter-Wonneberg.

Dass die Wanderung anspruchsvoll werden würde, zeigte sich schon am Anfang, als es galt, mehrere Gräben zu überwinden. Zum Glück hatte es längere Zeit kaum geregnet, so dass auch die Moorwege trockenen Fußes zu bewältigen waren. Weiter ging es wieder durch den Wald bis Brunnstadt, dann wieder auf Wald- und Wirtschaftswegen bis Fuchsreut. Nach gut zwei Stunden Fußmarsch waren sich alle Teilnehmer einig, dass es ein wunderbarer Herbstspaziergang durch unsere Heimatwälder war. MSch

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