2. September 2012: Familienausflug auf den Teisenberg.

Trotz der unfreundlichen Wetteraussichten hatten sich 23 Personen am Parkplatz in Lochmühle eingefunden, um unserer Einladung zur gemütlichen Familienwanderung auf den Teisenberg zu folgen. Schließlich hat eine kleine Bergtour bei leichtem Regen auch seinen Reiz. Der Regen hörte dann jedoch bald auf und der Anstieg war nur noch von Nebel begleitet. Nach kurzer Rast auf dem Gipfel zogen wir hinunter zur Stoisser Alm, wo wir das „Salettl“ für uns ganz alleine hatten.

Read More

 

Bevor wir uns eine gute Brotzeit schmecken ließen, wurden wir von Hans Maier begrüßt, dem Vorstand der Freidlinger Almgenossenschaft. In einem kurzen Vortrag erzählte er uns von der Geschichte der Alm und der Almgenossenschaft. Wie sehr die Zuhörer das Leben auf der Alm interessiert wurde erkennbar an den vielen Fragen, die Hans Maier daraufhin gestellt wurden und die er mit unerschöpflicher Geduld beantwortete.

Nachdem sich alle kräftig gestärkt hatten und der Wissensdurst weitgehend gestillt war, machten sich die ersten Wanderer schon wieder auf den Heimweg – jetzt blickte sogar schon die Sonne durch die Wolken und die Nebelfetzen gaben immer wieder die Nachbarberge frei. GW.

  

Nachfolgend eine straffe Chronolgie der Freidlinger Almgenossenschaft, nach den Unterlagen von Hans Maier:

1928         Gründung der Freidlinger Almgenossenschaft. Bauern aus den Gemeinden Aufham, Anger, Freidling, Neukirchen, Vogling, Siegsdorf, Hammer und Inzell hatten am Teisenberg ein Schafweiderecht, die sogenannte Kugelweide. Das gesamte Gelände umfasste die Forstämter Teisendorf, Siegsdorf und Reichenhall Nord. Die Forstämter hatten hierfür kein Verständnis und lösten 1926 das Weiderecht ab – für eine Summe von 125 RM pro Schaf. Die Bauern waren in der schwierigen Zeit auf jedes Tagwerk Weide angewiesen. Der Hinterstoisserbauer Korbinian Pointner bot sein Anwesen zum Verkauf an. 26 Bauern schlossen sich zu einer Genossenschaft zusammen, um den Kauf finanzieren zu können. Das Anwesen kostete 65.000 RM, es umfasste 50 Tgw. Grund in Stoissberg und die Hälfte der Stoisser Alm.

1936         Neubau des vorderen Teils der Almhütte bis zu den Stallungen. Diese war im Jahr 1806 erstellt worden und inzwischen entsprechend schadhaft.

1945         steckten die amerikanischen Besatzungssoldaten die obere und die untere Alm in Brand, da sich dort SS-Leute versteckt hielten.

1945         Grundstückstausch mit dem Oberstiosser. Die Alm ist nun im alleinigen Besitz der Almgenossenschaft.

1946         Nach dem Wiederaufbau konnte die neue Hütte Ende Juni eingeweiht werden.

1948 - 1967      nach der Währungsreform stellt sich ein gewaltiger Wirtschaftsaufschwung ein. In den Folgejahren Straßenbau (Mitte der 50er Jahre), und Elektrifizierung (Anfang 60er Jahre). Eine Quelle wird gefasst und zu einem Behälter auf die Alm gepumpt. Somit hat die Gaststätte eine Trinkwasserversorgung. Anschaffung einer Melkmaschine.

1956         Der Gesellenverein (Kolping) Teisendorf baut eine Kapelle.

1967         Am 16. Februar brennt die Alm ab. Soldaten aus Reichenhall hatten auf der Hütte übernachtet und mit Benzin Feuer gemacht. Drei Soldaten kommen ums Leben.

                 Bereits Ende Mai wird die neue Hütte eingeweiht..

1968 – 2001 Viele Investitionen: Wasseraufbereitungsanlage, Melkmaschine, Kühlanlage, Stromgenerator, Funktelefon, WC-Anlagen und Waschraum, Spülmaschine, Abwasserteich und neue Küche (1996)

2001         Anbau des Salettls, neue Quellfassung und Wasseraufbereitungsanlage

2002         Modernisierung der Stromversorgung.

GW.