14. April 2023: Mitgliederversammlung

Kurz und knapp waren die Rechenschaftsberichte in der Jahreshauptversammlung des Heimatkundlichen Vereins Surberg im Pfarrsaal. Wegen Corona war die Zusammenkunft der Mitglieder 2022 erst im Herbst gewesen. Mit der Jahreshauptversammlung 2023 nun im Frühjahr geht der Heimatkundliche Verein wieder in den gewohnten Rhythmus.

In seinem Rückblick auf das vergangene Halbjahr berichtete Vorsitzender Manfred Schallinger von der Grenzwanderung im Oktober nach Trenkmoos und Selberting und vom „Raschkaffä“, bei dem es mit kundigen Zeitzeugen um die Gebietsreform von 1972 ging. Den Bericht des Vorsitzenden ergänzte Schriftführer Hans Schießl mit einigen Anmerkungen.

Heuer ist noch ein neues Heimatblatt geplant. Als Themen sind das Hofmann-Anwesen und der Bahnhof Lauter vorgesehen. Von Meinrad Schroll habe der Heimatkundliche Verein die Zusage erhalten, dass er die Haus- und Hofgeschichten in der zweiten Jahreshälfte abschließen werde, sagte Schallinger. Die Fassung werde archiviert, eine Fortschreibung sei vorgesehen. In seinem Ausblick auf das laufende Vereinsjahr berichtete der Vorsitzende von einer Radtour nach Vachendorf und Bernhaupten mit Besichtigung der Kirchen am 25. Juni, von der Maiandacht an der Schneider-Kapelle am 15. August und von einer weiteren Grenzwanderung im Oktober.

Ferner nimmt der Heimatkundliche Verein in den Sommerferien am Ferienprogramm der Gemeinde Surberg teil. Geplant ist ein Ausflug mit den Kindern zur Burg Tittmoning.

Schallinger berichtete über das Treffen der Ortsheimatpfleger in Chieming mit Besichtigung eines Richard-Wagner-Denkmals im alten Schloss. Wagner sei künstlerisch ein Genie, aber menschlich umstritten gewesen. Er sei der Lieblingskomponist von König Ludwig II. gewesen. Wegen seines Antisemitismus sei Wagner während der NS-Zeit Staatskult gewesen.

Wagner wurde 1813 in Leipzig geboren. Die Stadt Leipzig hatte 1932 eine Ausschreibung für ein Denkmal gemacht. Mit Emil Hipp beauftragte sie einen Bildhauer, der dem Nationalsozialismus als Neoklassizist nahe stand und sich nahtlos in das System integrierte. Der Grundstein für das Richard-Wagner-Nationaldenkmal legte am 6. März 1934 Adolf Hitler in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler. Bis 1944 stellte Emil Hipp die meisten Teile des Denkmals in Kiefersfelden aus Untersberger Marmor fertig. An eine Aufstellung war aber nach 1945 nicht mehr zu denken, die Teile wurden wahllos verstreut, niemand interessierte sich mehr dafür. Drei Stücke des Reliefs sind in Chieming gelandet. Die Ausführungen des Vorsitzenden ergänzte Schorsch Wimmer mit einigen Anmerkungen über Wagners musikalisches Werk.

Mit einem kleinen Überschuss von 355 Euro schloss die Vereinskasse ab. Über die einzelnen Details zu den Einnahmen und Ausgaben informierte Schatzmeisterin Maria Hollinger.

Eine tolle Vereinsarbeit bescheinigte Bürgermeister Michael Wimmer der Vorstandschaft und den Mitgliedern. Als Beispiele nannte er die Grenzwanderungen und die Teilnahme am Ferienprogramm. Ohne die Vereine laufe in einer Gemeinde nichts, betonte der Bürgermeister. Dem Vorsitzenden Schallinger übergab Wimmer für das Vereinsarchiv das Buch »Die Erinnerung bleibt - Papst Benedikt XVI. und seine Bayern«, geschrieben vom Rosenheimer Gebirgsschützen Günter Reichelt, sowie ein Sterbebild von Papst Benedikt aus Rom.

Eine Lesung über das Thema »Pater Bernhard vom Wonneberg – Wie aus einem armen Handwerker der Prior des Klosters Scheyern wurde« hielt Bernhard Straßer. Pater Bernhard war der Cousin von Bernhard Straßers Großmutter gewesen. Bjr

 

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